Keine Wolkenkrimis, keine Warteorgien, kein fünfmal verschobener Start: Der dritte Wertungstag der 37. BBSW meldet sich mit klarer Kante und Rückenwind – und das wortwörtlich!
Briefing: 10:00 Uhr.
Startbereitschaft: 11:30 Uhr.
Stimmung: unverschämt effizient.
Die Wetterlage? Eine willkommene Abwechslung zur Dramaturgie der letzten Tage. Thermisch gute Kaltluft unter leichtem Zwischenhocheinfluss – übersetzt: brauchbar fliegbares Wetter mit Aussicht auf Streckenflüge, die diesen Namen auch verdienen. Die Sonne gibt sich Mühe, der Himmel ist zumindest stellenweise kooperationsbereit, und Bernd kommentiert lakonisch: „17:30 Uhr? Ist ja eh keiner mehr in der Luft, kontrolliert eh keiner.“ Auch wieder wahr.
🌀 Das Wetter in Stichworten:
- Cu-Teppich: ab 11:00 Uhr mit 1600 m Basis, später bis 2000 m – solide!
- Wind aus SSW mit bis zu 30 kt in der Höhe – sportlich, aber fliegbar
- QNH stabil bei 1015 – Pilotenstimmung ebenfalls
- Kein Regen, kein Donner, keine Ausreden
🛫 Der Start? Eine Demonstration in Disziplin.
Der Schleppbetrieb lief heute wie frisch geölt: zügig, reibungslos, fast schon unheimlich professionell. Einziger Wackler: Der erste Pilot der Club-/Standardklasse erschien moderat verspätet, lieferte dann aber innerhalb von 3 Minuten einen astreinen Alarmstart. Chapeau! – beim Wettbewerb immerhin nicht die schlechteste Art, sich Respekt zu verschaffen.
🗺️ Die Aufgaben: Racing-Style, Baby!
Heute wird nicht gebummelt, sondern geraced. Keine Optionen, keine taktischen Winkelzüge – einfach Linie fliegen, Vollgas geben, ankommen.
Club-/Standardklasse:
301 km quer durch Mittelhessen:
Von der Mönchsheide über Weilburg, Bigge-Olsberg und Dierdorf – zurück zur Homebase. Klingt nach Postkartenmotiv, fliegt sich aber mit 106er Handicap nicht ganz von selbst.
Mixed-Klasse:
453 km, viermal abbiegen, dabei halb Hessen umrunden.
Schotten – Eisernhardt – Bigge – Asslar: ein Name schöner als der andere, aber aus dem Cockpit sind’s halt doch nur Peilungen und Wendepunkte.
đź’¬ Fazit des Tages:
Wertungstag 3 bringt endlich den Flow zurück. Thermik da, Wind machbar, Aufgaben spannend – die BBSW nimmt an Fahrt auf. Und wer sich heute nicht in die Wertung kämpft, darf sich zumindest nicht aufs Wetter rausreden.
Ob alle heil zurückkommen? Ob der Rückenwind nicht doch ein bisschen zu viel des Guten war? Und wer nach drei Tagen noch die Kraft für ein Siegerlächeln hat – das lesen wir morgen.
Bis dahin: Rückenwind, gutes Steigen – und vergesst nicht, die Sonnenbrille aufzusetzen. Nicht wegen der Sonne. Sondern wegen dem Glanz, den so ein fliegender Wettbewerb auf der Mönchsheide hinterlässt. ✨