Heute wird geflogen! – Wirklich! Versprochen!

Mönchsheide, 2. Juni 2025
Manche Tage entwickeln sich langsam. So langsam, dass man zwischendurch kurz vergisst, dass es eigentlich ums Fliegen geht – nicht um eine Geduldsprobe auf dem Campingstuhl. Aber die gute Nachricht zuerst: Es wurde geflogen. Richtig geflogen. Wenn auch mit einem Zeitplan, der spannender war als jede Wetterkarte.

 „Startbereit in… Moment, nein… jetzt wirklich!“
Das Briefing fand um 11:00 Uhr statt – und ließ hoffen. Erste Startbereitschaft für 12:30 Uhr! Aber weil das Wetter sich an den 5-Phasen-Zyklus „Vielleicht / Gleich / Später / Ach doch nicht / Jetzt aber!“ hielt, wurde dieser Plan mehrfach kreativ überarbeitet:
13:30? Nope. 14:00? Hm. 14:30? Yes!
Der tapfere Schnüffler war schon längst los, als das Startkommando endlich ernst gemeint war. Und ja – diesmal wirklich.

🌤️ Wetter: ein bisschen von allem, aber nichts Dramatisches
Die Wetterlage präsentierte sich als eine Art fliegender Kompromiss:
Etwas feucht hier, etwas trocken dort, eine Brise Frontalzone im Anflug.
Dazu Cu-Wolken in Streifenoptik bei anständigen 1500 m Arbeitshöhe – also durchaus fliegbar, wenn auch nicht mit Thermikraketen.
Wind aus West bis Nordwest, teils mit Böen – also die übliche Frage: „Kommt man über die Bäume?“, gefolgt von der beruhigenden Antwort: „Gerade so.“
Der QNH zeigte sich langsam steigend – immerhin etwas, worauf man sich verlassen konnte.

✈️ Aufgaben: Von Winningen nach Wershofen, mit Thermik und Timing
Die Club- und Standardklasse durfte sich auf einer variablen Strecke zwischen 128 und 345 km austoben – je nach Lust, Laune und Flächenbelastung.
Die Mixed-Klasse bekam ein paar Extra-Kilometer serviert, mit bis zu 370 km durch die rheinländische Thermiklandschaft.
Beide Klassen durften nach alter Tradition mit Zylindern um Düren, Koblenz-Winningen und Wershofen jonglieren – damit keine Langeweile aufkommt.

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🚨 Zwischenfall am Himmel: Der Kampf eines Eigenstarters
Und dann war da noch der Moment für’s kollektive Luftanhalten – beim Start eines Eigenstarters spielte der Motor plötzlich Diva: Leistungsverlust, mulmige Geräusche, und für einen Augenblick sah es so aus, als würde die Kiste lieber aufs benachbarte Feld als in die Thermik wollen. Doch der Pilot bewahrte kühlen Kopf, der Flieger fing sich, und mit viel Fingerspitzengefühl sowie einer ordentlichen Portion Glück gewann die Maschine wieder an Höhe. Keine Außenlandung, kein Acker – nur ein kurzer Adrenalinschub für alle, die zusahen. Ende gut, Höhe gut!

🏃‍♀️ Randnotiz aus dem Flächen-Bodenpersonal: Vanessa auf Rekordkurs
Newcomerin Vanessa unterstützte heute hochmotiviert am Start – als frisch eingewiesene Flächenläuferin. Ihre Premiere war direkt ein sportliches Highlight: Ein Sprint über mindestens 100 Meter (in voller Konzentration!) sicherte ihr die inoffizielle Auszeichnung „Langstreckenläuferin des Tages“ – plus anerkennendes Kopfnicken der Crew und wahrscheinlich leichtes Seitenstechen.

💭 Fazit des Tages? Ein echter Mönchsheide-Klassiker.
Wetter: zickig, aber machbar.
Startprozedere: eine Mischung aus Geduldsspiel und Hoffnungsschimmer.
Flugaufgaben: solide, spannend, mit Aussicht.
Stimmung: wie immer bestens – zwischen Funkgerät, F-Schlepp und Flächenklatschen.
Bleibt nur noch zu sagen: Der Tag war gut – weil er überhaupt stattfand. Und wenn morgen das Wetter nicht wieder auf “Mal sehen…” schaltet, kann es genau so weitergehen.