Der zweite Wertungstag hat geliefert – also zumindest teilweise. Denn während die einen Punktelisten erklimmen, treiben die anderen irgendwo auf Feldern, Flugplätzen oder an der Telefonleitung. Willkommen beim täglichen Wetterroulette mit Thermik-Aufsatz!
🏆 Glanz und Gloria in der Club-/Standardklasse
🥇 Ein Hoch auf Torsten Kleinblotekamp (WBKZ Z)! Der Mann hat’s krachen lassen: 813 Punkte mit einem Discus CS (Handicap 106) aus dem FSV Oberhausen Duisburg e.V. – da darf man sich auf die Schulter klopfen, auch wenn die Landung am Abend ein bisschen holpriger war als der Punktestand vermuten lässt.
🥈 Dicht gefolgt von Stephan Biwald (WBKZ KX, AC Koblenz), der mit seiner ASW 20 WL ebenfalls ganz solide durch die Gegend turnte – 734 Punkte, da lässt sich arbeiten.
🥉 Bronze geht an Felix Bäder (WBKZ PT) vom SFC Betzdorf-Kirchen mit 703 Punkten – in einer LS 1-d mit Handicap 98. Gut gemacht, Felix. Dein Flugzeug ist älter als so mancher Instagram-Account, aber es trägt dich zuverlässig auf den dritten Platz.
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💭 Mixed-Klasse? Eher Mixed-Gefühle.
In der Mixed-Klasse hingegen… Stille. Eine dieser Auswertungen, bei denen der Rechner nach dem Laden einfach gar nichts mehr anzeigt – weil’s halt nichts zu werten gibt.
Was ist passiert?
Nun, von 17 gemeldeten Piloten haben 16 den Mut gefunden, sich in die Lüfte zu begeben. Doch leider – tragische Musik bitte – haben es nur 3 von ihnen geschafft, die Mindeststrecke zu fliegen. Und damit wurde die magische 25%-Marke für eine Tageswertung nicht erreicht.
Kurios: Ein einziger Pilot hätte nur 3 Kilometer mehr fliegen müssen. Drei! Kilometer! Das ist weniger als die Strecke zur nächsten Pommesbude. Aber so ist das Leben – und der Segelflug: brutal, fair und gelegentlich unfassbar frustrierend.
🔐 Außenlandung: Chaos mit Schlüsselkompetenz
Und als wäre das noch nicht genug Drama für einen Tag, gab es da noch einen ganz besonderen Anruf beim Rückholteam. Ein Pilot meldete sich pflichtbewusst nach erfolgreicher Außenlandung auf einem Acker. Soweit, so gewöhnlich. Aber nun zur Bonusrunde:
👉 Rückholfahrzeug? Das eigene Wohnmobil.
👉 Schlüssel für das Wohnmobil? Beim Piloten – draußen im Acker.
👉 Zweitschlüssel fürs Wohnmobil? Im Wohnmobil.
👉 Anhänger? Abgeschlossen.
👉 Schlüssel für den Anhänger? Ihr ahnt es: ebenfalls im Wohnmobil.
Lösungsversuche à la „James Bond bricht Wohnmobil auf“ scheiterten – aber siehe da: Ein Fremdschlüssel passte überraschend in das Schloss des Anhängers (Zufall oder göttliche Intervention?). Und direkt dahinter stand zufällig ein Fahrzeug mit Anhängerkupplung, dessen Besitzer nicht nur spontan helfen, sondern sich auch potenziell selbst zum Rückholopfer machen ließ.
Happy End mit leichter Zwangsabgabe von Vertrauen und Material.
📈 Zahlen, Zonen, Zwischenfälle – die Bilanz des Tages
Was wie das Ergebnis eines chaotischen Planspiels klingt, ist die nüchterne Statistik eines lebendigen Wettbewerbstages:
8 Teilnehmer schafften es ins Ziel und ließen die Mönchsheide strahlen.
7 Piloten brachen ab – vermutlich aus Gründen, die irgendwo zwischen „keine Thermik mehr“ und „mein Glaube an die Meteorologie ist erschüttert“ lagen.
2 Segelflieger entschieden sich für die gepflegte Außenlandung auf einem benachbarten Flugplatz – mit Asphalt, Café und Toilette.
5 hingegen suchten das Abenteuer im Acker, also klassische Außenlandung à la Landlust-Edition.
Und 6 setzten auf den guten alten Motor – wenn schon Heimkehren, dann bitte mit Stil.
Ob Held, Helfer oder Hobby-Havarist – am Ende zählt der Teamgeist. Und der war, wie immer auf der Mönchsheide, überdurchschnittlich flugfähig.
Fazit des Tages:
Die einen holen Punkte, die anderen Anhänger.
Ein Tag wie aus dem Bilderbuch der Segelflugrealität: punktreich für einige, lehrreich für andere. Man kann nicht sagen, dass nichts passiert wäre – im Gegenteil. Zwischen Thermik, Treckerspuren und Teamwork wurden heute Geschichten geschrieben, die man beim Abendbier oder natürlich auch beim Cocktail nicht schöner hätte erfinden können.
Und morgen?
Wird neu gemischt. Die Würfel sind wieder in der Luft – genau wie wir.