Gridding mit Gebell – fliegerisch, tierisch, turbulent: Willkommen in der AAT-Zone!

Der vierte Tag der 37. BBSW glitt heute fast so elegant an wie ein Discus im Endanflug – nur mit kleinen Turbulenzen in der Startphase. Aber alles der Reihe nach. Nachdem das Briefing schlafmützenfreundlich von 10:00 auf 11:30 Uhr verlegt wurde (man gönnt sich ja sonst nichts), hieß es in der WhatsApp-Gruppe mit dem nötigen Ernst:
„No kidding – we are gridding!“
Gesagt, getan: Die Reihen füllten sich. Flugzeuge rollten auf, Helfer schwitzten, Schleppmaschinen ratterten – und zwei flauschige Vierbeiner beobachteten das Geschehen mit königlicher Gelassenheit aus sicherer Distanz.
Der eine bellte enthusiastisch, der andere döste demonstrativ – offenbar war die Windrichtung nicht interessant genug.
So versammelten sich die Maschinen brav zum Grid – bereit für das, was der Himmel so hergibt.

🌤️ Die Wetterlage?
Eine „schmale Lücke zwischen schleifenden Frontalzonen“ – klingt wie der letzte Parkplatz im Baumarkt bei Nieselregen. Dazwischen etwas trockene Luft, durchziehende Sc-Felder, Cirren oben drüber, mäßige Cu-Bewölkung, mäßige Thermik und Wind aus SW – oder wie wir sagen:
Fliegbar. Aber eben nicht geschenkt.

🔎 Die Aufgabe im Detail
Die Aufgaben waren identisch für beide Klassen – mit einem entscheidenden Detail: die Club-/Standardklasse bekam 2:30 h Zeit, die Mixed-Klasse nur 2 h.
Aufwand gleich, Druck höher – Glückwunsch an alle Mixed-Flieger!
Je nach Wendepunktauslegung war alles zwischen 109 und 271 km drin: Mönchsheide – Bad Münstereifel Bahnhof – Daun-Senheld – Maria Laach Kloster – Dernbacher Dreieck – zurück zur Mönchsheide.
Eine Runde durch Vulkaneifel, spirituelle Zentren und Autobahnkunstwerke.
Perfekt für die Seele, fordernd für die Flügel.

🪢 Starten mit Hindernissen
Startbereitschaft war schließlich für 13:00 Uhr angesetzt, wurde dann um eine halbe Stunde verschoben und nach einem kurzen Schnüffelflug endgültig für 14:00 Uhr festgelegt. Und siehe da: Alle waren pünktlich.
Zunächst lief’s gut – fast zu gut. Der Himmel füllte sich. Nur noch zwei Doppelsitzer am Boden. Doch dann…
Das Seil der Maule wirkte verdächtig kurz.
Adleraugen entdeckten das Malheur: Knotenalarm!
Der vorletzte Schleppstart musste abgebrochen werden – die Remo übernahm. Doch auf der BBSW löst man solche Probleme bekanntlich nicht mit Panik – sondern in bester Mönchsheide-Tradition: ein Rudel erfahrener Männer versammelte sich, entknotete das Seil mit chirurgischer Präzision, und die Maule konnte den letzten Doppelsitzer doch noch in die Thermik schicken.
Dramatik mit Happy End: Knoten gelöst, Maule wieder einsatzfähig, Doppelsitzer gerettet.

🫡 Wenn Technik kapituliert
Nicht ganz so erfolgreich: Eine Schraube der Motorhalterung verabschiedete sich kurzerhand – und mit ihr die Startfähigkeit des Flugzeugs.
Da half kein Schraubenspray und kein Stoßgebet zum Kloster Maria Laach – dieser Flieger war für heute raus.
Kurzes Bedauern, freundliches Schulterklopfen, vielleicht ein stiller Fluch – und ein sicherer Platz auf dem Boden.
Moral: Auch Maschinen haben mal ’ne Schraube locker. Nur bitte nicht da.

👉🏼 Fazit
Wertungstag 4 war ein Tag für Tüftler, Thermikflüsterer – und Tierfreunde.
Er bot alles zwischen Startdrama, Seil-Sudoku, Motorfrust und bellender Begeisterung.
Die Ergebnisse stehen noch aus – aber dieser Tag bekommt von uns schon mal volle Punktzahl in Sachen Flugplatzkultur.